Ernährung

Food Waste – muss das alles in die Tonne?

Food Waste – muss das alles in die Tonne?

Eine krumme Karotte oder Tomaten mit Dellen. Schönheitswettbewerbe wird solches Gemüse nicht mehr gewinnen, aber muss man es deshalb gleich wegwerfen? Erschreckende Daten, hoffnungsvolle Initiativen und wie auch du deinen Beitrag zur Reduktion des Lebensmittelabfalls leisten kannst, erfährst du hier.Zahlen & Fakten

Schon heute produzieren wir Lebensmittel für 12 Milliarden Menschen. Dabei liegt die aktuelle Weltbevölkerung bei ‚nur‘ 8,01 Milliarden Menschen. Die überschüssigen Lebensmittel landen also in der Tonne. Weltweit lieget der Lebensmittelabfall zwischen 30 und 40% auf dem Weg von Produktion bis auf den Teller - bildlich gesprochen bedeutet das, du würdest ein Drittel deines Wocheneinkaufes direkt in den Müll werfen. Im internationalen Vergleich liegt die Lebensmittelverschwendung in Deutschland mit 12 Millionen Tonnen Lebensmittelabfall pro Jahr im Mittelfeld. Europaweit werden 100 Millionen Tonnen weggeschmissen und die Lebensmittelverschwendung weltweit liegt bei erschreckenden 1,3 Milliarden Tonnen. Absurderweise hungern gleichzeitig 821,6 Millionen Menschen weltweit. Nun die berechtigte Frage, wo liegen denn die Ursachen davon und wie kann man die Lebensmittelverschwendung vermeiden?

 

Food Waste

 Ursachen der Lebensmittelverschwendung

Fokussieren wir uns zunächst auf die Wertschöpfungskette. Sie beschreibt die Gesamtheit der Prozesse, von der Ernte bis hin zum Verbrauch. Während Ernteverluste durch falsche Lagerung, Schädlingsbefall oder Unwetter zustande kommen, sind vor allem anspruchsvolle Kundenwünsche im Endverbrauch ein großes Problem. Erwischst du dich auch manchmal dabei, die Schönste unter allen Gurken auszuwählen? So kannst Du Lebensmittel retten: Greife das nächste Mal zu einer krummen Gurke, die die meisten vermutlich ablehnen würden! Zudem fehlt dem Endverbraucher durch die enorme Auswahl oft das Bewusstsein für die Lebensmittel. Wäre die Auswahl geringer, würde man sich wohl auch weniger genügen und versuchen, die Lebensmittelverschwendung zu vermeiden.

Generell unterscheiden sich außerdem die Ursachen zwischen Ländern mit hohem und niedrigem Einkommen. In Ländern mit niedrigem Einkommen sind die Ursachen des Lebensmittelabfalls oft auf fehlende Infrastruktur, Transport- & Lagerungsprobleme zurückzuführen. Je höher das Einkommen, desto mehr gehen Lebensmittel im direkten Kontakt mit dem Verbrauchen verloren. Neben diesen vermeidbaren Gründen, zählen zu den unvermeidbaren Ursachen Atmungs-, Kühl-, Koch-, Säuberungs- oder Schnittverluste beim Zubereiten von Lebensmitteln.

Eine Studie, die von 2016-2017 von der GFK* für das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft durchgeführt wurde, beschäftigte sich mit der Erfassung von Lebensmittelabfällen. Sie untersuchten insgesamt 6000 Haushalte über einen Zeitraum von 12 Monaten. Dabei führte jeder Haushalt 14 Tage lang ein Tagebuch, in dem sie ihren Lebensmittelabfall notierten. Lediglich 5% der Probanden gaben an, dass sie keinerlei Abfälle hatten. 12,4% berichteten von unvermeidbaren Abfällen, die nicht für den menschlichen Verzehr geeignet waren. Ganze 83% der Haushalte entsorgten Lebensmittel, die eigentlich noch zum Verzehr geeignet gewesen wären! Wie begründet man diese enorm hohe Zahl? Die Probanden gaben folgende Gründe als häufigste Ursache an: Haltbarkeit (57,6%), verdorbenes Essen (36,6%), zu viel zubereitet (21,3%), unappetitlich / ‚alt‘ (15,2%). Viele dieser Gründe überschneiden sich mit einem abgelaufenen Mindesthaltbarkeitsdatum. Muss man wirklich alle Lebensmittel, die das MHD überschritten haben, wegschmeißen?

*GFK = Growth from Knowledge

Mindesthaltbarkeitsdatum und Verbrauchsdatum?

Wie du vielleicht vermuten kannst, lautet die Antwort ganz klar: nein! Häufig ist Essen mit abgelaufenem MHD noch absolut genießbar. Das MHD dient lediglich zur Absicherung des Herstellers. Bis zu dem angegebenen Datum garantiert dieser, dass das ungeöffnete Lebensmittel bei richtiger Lagerung seine spezifischen Eigenschaften behält. Grundsätzlich solltest du ein Lebensmittel also nicht nur nach dem MHD beurteilen, sondern viel mehr deinen Sinnen vertrauen. Riecht das Produkt untypisch? Schmeckt es anders oder hat es eine andere Farbe? Dann solltest du das Produkt kritisch betrachten. Andernfalls gibt es keinen Grund das Lebensmittel wegzuwerfen, weil das Mindesthaltbarkeitsdatum abgelaufen ist.

Klima & Ressourcen

Die erhebliche Lebensmittelverschwendung weltweit hat zudem einen großen Effekt auf das Klima. 12 Millionen Tonnen an Lebensmitteln werden in Deutschland sozusagen ‚umsonst‘ produziert - trotzdem haben sie je nach Produkt einen unterschiedlich hohen ökologischen Fußabdruck. Dazu zählen die Treibhausgasemissionen, der Transport, die Lagerung & Kühlung, die Weiterverarbeitung sowie die Entsorgung an sich. Sollte es Deutschland gelingen, diesen vermeidbaren Lebensmittelabfall zu reduzieren, wäre es möglich, den Flächenfußabdruck der Ernährung um rund 2,6 Millionen Hektar abzusenken! Gleichzeitig würden dabei 46 Millionen Tonnen an Treibhausgasen eingespart werden. Klingt super in der Theorie! Aber gibt es Pläne für die Umsetzung?

Gemüsebrühe

 Strategien zur Reduzierung der Lebensmittelverschwendung in Deutschland

Auch in der Politik spielt das Thema Lebensmittel-Retten eine große Rolle. So wurde international von der SDG* die Reduzierung der Nahrungsmittelverluste bis 2030 um die Hälfte gefordert. Dem schließt sich die Bundesregierung mit der „Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung“ an. Mit Initiativen, wie zum Beispiel „Zu gut für die Tonne!“ soll die Lebensmittelwertschätzung sowie das Lebensmittel-Retten gesteigert werden und Informationen für den Verbraucher bereitgestellt werden. Allgemein spricht die Bundesregierung von vier optimierungsbedürftigen Handlungsfeldern. Der politische Rahmen soll sich auf die Bildung verschiedener Gremien fokussieren. In der Wirtschaft konzentriert man sich auf die Prozessoptimierung und in der Forschung auf die Entwicklung innovativer Lösungen. Letztendlich spielt natürlich die Verhaltensänderung bei allen Akteuren eine große Rolle - fokussiert werden soll sich dabei auf die Bekanntmachung der Vorteile einer Reduzierung der Lebensmittelverschwendung.Wie auch du deinen Beitrag zum Lebensmittel-Retten dazu leisten kannst, beschreiben wir dir in den folgenden Tipps & Tricks:

1. Wochenspeiseplan - Plane deinen nächsten Großeinkauf im Voraus. So ist die Wahrscheinlichkeit, dass du zu viel einkaufst, und Lebensmittelabfall hast, deutlich geringer!

2. Richtige Lagerung im Kühlschrank - Hast du schon einmal von der ‚Kühlschrank-Grafik‘ gehört? Diese erklärt dir, welche Lebensmittel du im Optimalfall wo lagerst. So sollte sich zum Beispiel Käse & Butter oben und Gemüse unten in einer Schublade befinden. So kannst du die Lebensmittel länger haltbar machen.

3. Unterstütze deinen Lieblingsbauern - Durch den Einkauf beim Bauern direkt unterstützt du nicht nur die regionale Landwirtschaft. Du vermeidest auch unnötigen Nahrungsmittelabfall, der zum Beispiel beim Transport auftreten können.

4. Zu viel gekocht? Super! - Dein Auge war größer als dein Hunger - kein Problem. Packe die Reste in eine Tupperdose und schon bist du für die nächste Mittagspause gewappnet.

5. Retter in Not - Produkte, deren Mindesthaltbarkeitsdatum bald abläuft? Greife schnell zu. Oftmals werden die noch einwandfreien Produkte kurz darauf entsorgt. (Tipp: manche Supermärkte reduzieren diese Produkte sogar!)

6. Schnibbeln wie ein Profi - Achte darauf, unnötige Lebensmittelabfälle beim Zubereiten von Lebensmitteln zu vermeiden. So ist zum Beispiel der Stiel des Brokkolis gut genießbar und muss keinesfalls entsorgt werden!

7. Nachbarschaft - Du fährst in den Urlaub oder bist ein paar Tage nicht zu Hause? Deine Nachbarn werden sich sicher über deine Kühlschrankreste freuen. Kein Grund zum Food Waste!

8. Unverpackt Laden - Du kaufst oft zu große Mengen und schmeißt deshalb Produkte weg? Besuche einen Unverpackt Laden. Dort kannst du nicht nur das Verpackungsmaterial sparen, sondern auch genau so viel einkaufen, wie du benötigst.

9. Homemade Gemüsebrühe - selbstverständlich kann man nicht alle Lebensmittelabfälle vermeiden. Probiere das nächste Mal aus Zwiebelschale, Karottenenden oder Sellerieresten eine selbstgemachte Gemüsebrühe zu kochen - schmeckt wie bei Oma, versprochen!

10. Gefriergetrocknetes Obst & Gemüse - Dir passiert es häufiger, dass frisches Obst & Gemüse verderben? Greife zur gefriergetrockneten Variante, wie z.B. Vejo Smoothies! Diese Lebensmittel haben ein sehr langes Mindesthaltbarkeitsdatum und verlieren trotzdem kaum wertvolle Nährstoffe.

Vejo 

Die Lösung Vejo

Dieses Prinzip der Gefriertrocknung ist Teil unserer Philosophie. Das innovative Verfahren bietet jedem die Möglichkeit, wertvolle Nährstoffe in Form von Smoothies immer und überall zu sich zu nehmen - und das mit sehr langer Haltbarkeit (Mindesthaltbarkeitsdatum: 1 Jahr!). Auch uns bei Vejo liegt das Lebensmittel-Retten sehr am Herzen. In Zusammenarbeit mit unseren Partnern achten wir besonders darauf, dass Produkte nur nach Qualität & Geschmack ausgewählt werden. Die Form & Größe spielt dabei keine Rolle. Hast du öfter das Problem, dass frisches Obst & Gemüse schnell verdirbt? Dann könnten unsere Vejo Blends eine innovative Lösung für dich sein. Das frische Bio-Obst & Bio-Gemüse wird durch das Verfahren der Gefriertrocknung haltbar gemacht - ohne Qualitätskompromisse

Weitere Informationen zum Thema gesunde Ernährung sowie dem Vejo Mixer und den Blends findest du auf der Seite von Vejo Deutschland. 

Quellenverzeichnis 

1. BMEL (Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft) (2019): Nationale Strategie zur Reduzierung der Lebensmittelverschwendung. Berlin: BMEL.

2.  BMEL (Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft) (2014): Jedes achte Lebensmittel, das wir kaufen, werfen wir weg. Du kannst das ändern. Berlin: BMEL.

3. Göbel, C. (2012): Ab in die Tonne: Lebensmittelverschwendung in Deutschland. Münster: University of Applied Sciences.

4. Hübsch H. et al. (2017). Systematische Erfassung von Lebensmittelabfällen der privaten Haushalte in Deutschland - Schlussbericht zur Studie, GFK.

5. Noleppa S. et al. (2015), Das große Wegschmeißen: Vom Acker bis zum Verbraucher: Ausmaß und Umwelteffekte der Lebensmittelverschwendung in Deutschland, WWF.

6. https://www.verbraucherzentrale.de/wissen/lebensmittel/auswaehlen-zubereiten-aufbewahren/mindesthaltbarkeitsdatum-mhd-ist-nicht-gleich-verbrauchsdatum-13452

7.  https://www.welthungerhilfe.de/lebensmittelverschwendung/

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